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RZ - Ein Gütesiegel für den Pfirsich

COCHEM. Die Produkte aus dem Roten Moselweinbergpfirsich sollen künftig unter der Dachmarke Mosel vermarktet werden. Dabei sollen sie einer strengen Qualitätskontrolle unterliegen. So das Fazit des zweiten Symposiums Roter Moselweinbergpfirsich in Cochem. Wirtschaftsminister Hendrik Hering und rund 90 Vertreter aus Kommunalpolitik. Wirtschaft und Tourismus sowie Winzer, Gastronomen und andere Weinbergpfirsich-Erzeuger waren auf die Reichsburg gekommen.

15 000 Pfirsichbäume

Hering sieht den Weinbergpfirsich - mittlerweile gibt es an der Mosel rund 15 000 Bäume - als einen wertvollen Baustein im Gesamtkonzept der Reglonalinitiative Mosel. Es sei ein richtiger Schritt, die Dachmarke Mosel für die Vermarktung des Pfirsichs zu nutzen. Ebenso sei es wichtig. die Qualität der Produkte zu garantieren, etwa mit einem Gütesiegel.
Hering lobte die Moselaner für ihr Engagement in Sachen Weinbergpfirsich. Das Projekt sei in den vergangenen Jahren gut und erfolgreich vorangetrieben worden, so der Minister.

„Von den 15000 Baumen haben wir nur rund 33000 Bäume finanziell gefördert. Die anderen wurden auf private Initiative hin gepflanzt'", stellt Hering heraus.
Er fordert die Akteure allerdings auch zu mehr Geschlossenheit auf: „Wir brauchen keine zwei Vereine. Wir müssen die Dinge zusammenführen. Moselweinbergpfirsich -das ist die gesamte Mosel, das sind wir."
Dass es künftig mehr Landesförderung für das Projekt Weinbergpfirsich geben wird, will Hering dagegen nicht zusagen. „Die Anstoßfinanzierung war gut. Aber ab einer gewissen Phase muss das Projekt tragfähig sein", erklärt der Minister.

Wie man Qualität garantieren und kontrollieren kann, diskutierten die Teilnehmer auch im weiteren Verlauf des Symposiums. Schnapsbrenner Hubertus Vatlender aus Keil etwa behauptete. dass in rund 95 Prozent der Destillate. die unter der Marke Roter Moselweinbergpfirsich verkauft würden, kein echter Moselweinbergpfirsich drin sei.

Vorsicht vor Trittbrettfahrem

„Das müssen wir durch ein Qualitätskonzept verhindern. Was unter der Dachmarke Mosel verkauft wird, muss auch von der Mosel kommen”, forderte Vallendar. Mithilfe des Kreises, des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DIR) und der Akteure der Vereine des Moselweinbergpfirsichs soll eine Plattform gegründet werden. auf der Qualitätsstandards erarbeitet werden. Bei den Themen Anbau, Pflanze (etwa die Sorte), Frucht, Umgang mit Pflanzenschutz und dem Produkt selbst müsse man sich auf einen gemeinsamen Nenner einigen.

Darüber hinaus will man gemeinsam klären, ob es künftig ein Gütesiegel geben soll und ob man bei dem etwas holprigen und eigentlich grammatikalisch falschen Begriff „Roter Moselweinbergpfirsich” bleiben will.
Hubert Friedrich vom DLR Mosel erläuterte „Die Dachmarke ist ein Angebot. Es geht nicht darum. jedes Produkt des Pfirsichs unter die Dachmarke zu zwingen. Wer Weinbergpfirsiche aus anderen Regionen kauft, kann das tun. Er darf nur nicht Mosel draufschreiben.”
Friedrich rechnet damit, dass in rund einem Jahr ein Qualitätskonzept fertig sein könnte. Zum Thema Finanzierung war sich der DLR Dachmarken-Experte sicher „Für ein gutes Projekt wird auch Geld gefunden.”

 

Quelle: RZ-Zeitung, Andrea Wegenknecht

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